Geht es um den Einbruchschutz für Fenster, sollte man den Beschlägen etwas mehr Aufmerksamkeit schenken. Denn mittlerweile gibt es spezielle einbruchhemmende Fensterbeschläge, die auch als Sicherheitsbeschläge bekannt sind. Sie zeichnen sich unter anderem durch
• eine verstärkte Ausführung,
• stärkere Befestigungsmechanismen,
• zusätzliche Funktionen beim Ver- und Entriegeln sowie
• einen hohen Aushebelschutz aus.
Einbruchschutz für Fenster: Diese Sicherheitsbeschläge gibt es
Ein guter Einbruchschutz für Fenster wird mit so genannten Pilzkopfverriegelungen erreicht. Diese Fensterbeschläge sind mit pilzkopfförmigen Zapfen bestückt und mit entsprechenden Schließteilen. Sie erreichen einen sehr hohen Aushebelschutz, weil sich der Zapfen am Fensterflügel im Schließteil am Fensterrahmen „verkrallt“.
Die verdeckt liegenden Beschläge gelten ebenfalls als sinnvoller Einbruchschutz für Fenster. Hierbei werden die Funktionselemente, darunter etwa die Stulpschienen und Treibstangen, nicht offensichtlich angebracht. Sie befinden sich vielmehr im Falz zwischen Flügel- und Blendrahmen. Ist der Fensterflügel geschlossen, sind die Beschläge nicht zu sehen.
Einbruchschutz für Fenster: Normen für die Beschläge
Es gibt sogar eigene Normen für die einbruchhemmenden Fensterbeschläge. Dazu gehört die Richtlinie 3/II AhS-Beschlag, die von der Gütegemeinschaft Schlösser und Beschläge entwickelt wurde. Sie beschreibt die Aushebel-Schutzprüfung von Dreh- und Drehkippbeschlägen, die einen Schutz vor Angriffen mit dem Schraubendreher bieten sollen. Wichtig ist dabei, dass die Richtlinie lediglich den Beschlag des Fensters und dessen Sicherung gegen Aushebeln oder unbefugtes Verschieben untersucht, nicht die gesamte Sicherheit des Fensters. Man unterscheidet dabei in zwei grundlegende Sicherheitsklassen:
1. AhS Standard: Der Sicherheitsbeschlag muss dem Angriff mit einem Schraubendreher mit acht Millimeter Klingenbreite und einem Drehmoment von 200 Newtonmetern standhalten.
2. AhS Extra: Der Sicherheitsbeschlag muss dem Angriff mit einem Schraubendreher mit 14 Millimeter Klingenbreite und einem Drehmoment von 300 Newtonmeter standhalten.
Allerdings gibt es bei den AhS-Richtlinien keine Regelungen für die Verglasung, den Anbohrschutz oder die Montage des Fensters an sich. Kritisch zu betrachten ist außerdem, dass die Befestigung der Beschlagsteile an Flügel- und Blendrahmen nicht berücksichtigt wird.
Weitere Maßnahmen zum Einbruchschutz für Fenster
Obwohl also Sicherheitsbeschläge den Einbruchschutz beim Fenster erhöhen, reichen diese alleine nur in den seltensten Fällen aus. Generell sollte aber beim Neukauf von Fenstern darauf geachtet werden, dass überhaupt zusätzliche Beschläge angebracht sind. Ein zusätzlicher Riegel oder ein abschließbarer Fenstergriff, auch als Olive bekannt, sind schon ein guter Anhaltspunkt für den Einbruchschutz beim Fenster.
Die verschließbaren Fenstergriffe sollten vor allem im Erdgeschoss ein absolutes Muss bei allen Fenstern sein. Denn kommt es zum Einbruch, so überprüfen die Versicherer in der Regel zuerst, ob die Fensterbedienungsgriffe entsprechend abgesichert sind.
Außerdem können folgende Sicherheitsbeschläge den Einbruchschutz beim Fenster deutlich erhöhen:
1. Scharniersicherungen
2. Fensteraushebelsicherungen
3. Doppelflügelschlösser
4. Aufbruchsperren
5. Schlösser im Allgemeinen
Wie finde ich den passenden Einbruchschutz für Fenster?
Da der Einbruchschutz für Fenster nur zum Teil über die Beschläge erfolgt, maßgeblich aber auch von der Art der Verglasung beeinflusst wird, ist es ratsam, sich vor dem Kauf gründlich zu informieren. Die örtlichen Polizeidienststellen halten hierfür oft umfangreiche Informationsmaterialien bereit oder bieten entsprechende Informationsveranstaltungen. Auch eigens eingerichtete Internetseiten zum allgemeinen Einbruchschutz, nicht nur für Fenster, finden sich mittlerweile. Sie werden häufig von den offiziellen Behörden betrieben.