Als Passivhausfenster werden Fenster bezeichnet, die bestimmte Anforderungen erfüllen. Sie eignen sich nicht nur für den Einbau in einem Passivhaus, sondern sind ebenso für Altbauten geeignet. Das Besondere an Passivhäuser ist, dass sie ohne externe Heizquellen auskommen. Das Haus wird lediglich durch die Abwärme der Elektrogeräte, der Menschen und das Sonnenlicht aufgeheizt. Grundsätzlich sollte bei der Auswahl von Passivhausfenstern eine Reihe von Faktoren beachtet werden. Dazu zählen:
1. Verglasung
2. Rahmenprofil
3. Warme Kante
4. U-Wert
Die richtige Verglasung für Passivhausfenster
Bei der Verglasung geht es nicht ohne eine Dreifach-Verglasung. Die so genannten Wärmeschutzfenster werden mit mindestens drei Scheiben Glas hergestellt. Diese einzelnen Glasscheiben sind luft- und feuchtigkeitsdicht miteinander verbunden. Die Scheibenzwischenräume werden zur besseren Isolierung mit Edelgasen gefüllt. Typisch ist hier Argon, seltener kommt auch Krypton zum Einsatz.
Die Scheibeninnenseiten werden bei der Wärmeschutzverglasung zusätzlich mit einer Metallschicht versehen. Diese Beschichtung ist hauchdünn und für das menschliche Auge nicht sichtbar. Sie sorgt dafür, dass Sonnenstrahlen von außen zwar ins Innere des Gebäudes gelangen, allerdings wird die Wärmestrahlung dann von innen reflektiert.
Das Rahmenprofil für Passivhausfenster
Am häufigsten werden Kunststoffrahmen für Passivhausfenster verwendet, da diese sich nicht nur einfach verarbeiten und in vielen Formen anfertigen lassen, sondern auch vergleichsweise preisgünstig sind. Die Rahmenprofile sind mit mehreren Hohlräumen mit Kammern versehen, um die Wärmedämmeigenschaften des Passivhausfensters weiter zu verbessern. Teilweise werden diese Hohlräume auch noch mit einer zusätzlichen Wärmedämmung gefüllt. Generell gilt: Je mehr Kammern der Rahmen aufweist, desto besser fällt die Dämmung aus.
Zusätzlich sollte beim Passivhausfenster auf einen möglichst schmalen Rahmen geachtet werden. Er vergrößert die Glasfront und damit die Möglichkeit, die Sonneneinstrahlung im Haus zur Wärmeerzeugung zu nutzen.
Die warme Kante beim Passivhausfenster
Sehr wichtig im Zusammenhang mit dem Passivhausfenster ist die warme Kante. Dieser Begriff taucht immer wieder auf. Eine warme Kante wird durch Abstandshalter zwischen den einzelnen Glasscheiben erzielt. Diese dienen dazu, die Glasscheiben immer im gleichen Abstand zueinander zu halten. Um den Zwischenraum abzuschotten, wird eine umlaufende Abdichtung angebracht.
In der Regel werden Abstandshalter aus Aluminium eingesetzt. Die haben jedoch einen entscheidenden Nachteil: Aluminium hat einen hohen Wärmeleitfähigkeitswert, kann Wärme also gut leiten und wird so zur Wärmebrücke. Um das zu vermeiden, werden heute vermehrt Abstandshalter aus Kunststoff oder aus anderen nicht wärmeleitenden Materialien eingesetzt.
Der U-Wert beim Passivhausfenster
Entscheidend für die Auswahl eines guten Passivhausfensters ist ebenfalls der U-Wert. Hier gibt es drei verschiedene Werte:
• Ug-Wert – Wärmedurchgangskoeffizient des Glases
• Uf-Wert – Wärmedurchgangskoeffizient des Rahmens
• UW-Wert – Wärmedurchgangskoeffizient des gesamten Fensters
Für ein Passivhausfenster muss der UW-Wert mindestens bei 0,8 W/m²K liegen. Dieser Wert setzt sich zusammen aus dem Ug- und dem Uf-Wert. Bei der Verglasung lassen sich generell bessere U-Werte erreichen, deshalb sollten diese deutlich unter 0,8 W/m²K liegen. Denn für den Fensterrahmen werden generell schlechtere U-Werte erreicht. Dies ist technisch bedingt. Zusammen sollten beide U-Werte aber einen Gesamtwert für das Fenster von 0,8 W/m²K erreichen, um dem Passivhausstandard zu entsprechen.
Entscheidend für das Passivhausfenster ist außerdem der g-Wert, der auch als Energiedurchlassgrad bezeichnet wird. Dieser gibt an, wie viel Energie der Sonneneinstrahlung genutzt werden kann. Gute Fenster erreichen einen g-Wert von 0,5 W/m²K. Damit kann etwa die Hälfte der Sonnenenergie genutzt werden.